Nachwuchswerbung funktioniert
Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehren trotz Fluktuation nahezu konstant. Zwölf von 40 Wehren haben auch Kinder mit Migrationshintergrund in ihren Reihen.

8291e8b9858b47fbc040dae44338cabc2 505Westerrönfeld. Die Jugendfeuerwehren sind ein wichtiger Bestandteil des Feuerwehrwesens im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Das bewies am Sonnabend deren Jahresversammlung in der Tingleffhalle in Westerrönfeld. Rund 130 Delegierte hatten die 40 Jugendfeuerwehren aus dem Kreisgebiet geschickt.

Über die personelle Entwicklung der Nachwuchs-Blauröcke im vergangenen Jahr zog Kreisjugendfeuerwehrwart Thorsten Weber zunächst ein positives Fazit. Zum Beginn des vergangenen Jahres gehörten 1033 Aktive den Jugendfeuerwehren an. Davon waren 742 Jungen und 291 Mädchen. Auch wenn die Zahl der Aktiven sich nur auf 1032 reduziert hatte, zeigten die weiteren Ausführungen, dass die Fluktuationsrate sehr hoch war. Die Zahl der Jungen war auf 761 gestiegen die der Mädchen auf 271 gesunken. Über 120 Jugendliche waren während des Jahres ausgestiegen. „32 wegen Wohnortswechsel, 22 wegen einer Ausbildung, und 56 hatten keine Lust mehr“, nannte Weber die Hauptgründe. Dass die Gesamtzahl der Aktiven aber nur um einen gesunken sei, zeige, dass die Nachwuchswerbung der Jugendfeuerwehren bestens funktioniere, dankte der Kreisjugendfeuerwehrwart den Delegierten.

Die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sei ebenfalls erfolgreich verlaufen, ergänzte Weber. So hätten zwölf der Wehren Jugendliche und Kinder mit Migrationshintergrund in ihren Reihen. Dazu würde aktuell auch eine Reihe von Asylsuchenden gehören. Der personelle Aufwand der Wehren für ihre Jugendabteilungen ist enorm. Insgesamt 204 Betreuer kümmern sich um den Nachwuchs. Die aufgewendeten Dienststunden der 40 Jugendwehren hätten sich 2016 auf enorme 28 736 Stunden summiert, so Weber.

Kreisjugendgruppenleiterin Ida Sophie Siewertsen

Besonders lobende Worte fand Weber über den Anteil der Mädchen in den Wehren. „Das hängt vielerorts davon ab, ob eine Frau die Jugendwehr leitet“, glaubt Hanna Mundt. Sie ist Jugendwartin der Osdorfer Wehr. Wenn sie in Schulen für ihre Wehr werbe, würden sich meist Mädchen entschließen, Mitglied zu werden. In ihrer 23-köpfigen Jugendabteilung zählten mittlerweile 13 Mädchen zum Stammpersonal. Zu ihnen gehören auch Marie Hammerich und Marina Sell. Die beiden Freundinnen sind seit drei Jahren dabei.

Ehrungen gab es bei der Versammlung auch: So erhielt Frank Kühnemund, Jugendfeuerwehrwart in Fleckeby, die Leistungsspange in Silbe der schleswig-holsteinischen Jugendfeuerwehr. Thorsten Müller, Wehrführer aus Hohenwestedt, wurde die Floriansmedaille verliehen.

 

Kieler Nachrichten 13.03.2017

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